Dienstag, 29. November 2011

Lebkuchen - Melasse vs. Rübenkraut - Der Test

Für den Test Rübenkraut vs. Melasse in Lebkuchen habe ich ein Rezept aus einem furchtbar unveganen Backbuch verwendet. Es ist ein ursprünglich englisches Backbuch, daher wohl auch die Melasse.



Eine Anmerkung zu Lebkuchen:
früher war ich eine echte Lebkuchen Hardlinerin. Es mussten traditionell deutsche Rezepte sein, und natürlich mit Pottasche und wie die Zutaten auch heißen, genau die traditionelle Lebkuchenmischung und am besten die Sorte, die steinhart wird und man schon mindestens einen Monat im Voraus backen muss - so dass man die Backsaison direkt mit dem Hardcorezeug beginnt.
Mittlerweile bin ich pragmatischer. Die amerikanischen Blogs und Backbücher haben auch ihre Reize und ihre Neotraditionen und Crossover-Kreationen. Und da neben der Politik nicht soo viel Zeit zum Backen bleibt kommen einem Lebkuchenrezepte mit Natron und Backpulver gerade recht. So. Auch Traditionen ändern sich :) Außerdem will man die Lebkuchen ja auch am liebsten sofort wenn es sooo weihnachtlich duftet.

Hier aber nun das Rezept. Da ichs zum veganisieren verändert habe und die Gewürzmischung, bei der ich leider improvisieren musste, weglasse, hoffe ich mal es fällt nicht unter das Copyright:

160g vegane Margarine (z.B. Alsan Reformmargarine oder Sojola) werden cremig geschlagen mit je 140 g dunklem Zucker. Ich verwende eine ca. 1 zu 1 Mischung aus dem Vollrohrzucker und dem Rohrohrzucker von dm.
Ich empfehle die Alsan gut weich werden zu lassen vorher oder gleich die Sojola zu nehmen, sonst passiert Euch vielleicht das hier:


Dann kommt 90g Melasse bzw. Zuckerrübensirup und 2 EL warmes Wasser dazu. Dann sieht das so aus:


Dann fügt ihr 280 g Mehl verrührt mit 1/2 TL Backpulver und dem Lebkuchengewürz Eurer Wahl nach und nach hinzu.

Den Teig auf eine ordentlich bemehlte Fläche geben und handlich zusammenkneten und mit Plastikfolie umwickelt für 10 Minuten in den Kühlschrank geben.

Zwischenfazit: der Rübenkrautteig ist deutlich heller, weniger Lebkuchenartig, leichter zu handhaben und die Gewürze schmeckt man stärker raus. Für ein Xmas-Cookie.Dough-Ice-Cream würde ich den Rübenkraut-Teig nehmen. Typischer nach Gingerbread schmeckt der Melassenteig, ist aber in Mengen ungenießbar.

Dann den Teig zwischen 2 Lagen Backpapier 4 mm dick ausrollen und nochmal 15 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Das erinnert mich so an Mary Poppins, das Buch, nicht der Film. Die Kinder kaufen schon ausgerollten Ginger Bread Teig.
Ach so, in der Zwischenzeit den Backofen auf 180°C vorheizen.

Dann Plätzchen ausstechen, mit Kuchenhebern aufs Backpapier legen und ca. 10 Minuten backen.

Voila (die dunkleren oben bzw. links sind die Melasse-Plätzchen)



So Fazit:
Die Plätzchen halten ihre Form nicht so dolle. Die Melasseplätzchen sind dunkelbraun und haben einen reifen, "Erwachsenen"-Geschmack. Bitterer Nachgeschmack, der aber gut ist und zur Würze beiträgt.
Die Rübenkraut Plätzchen sind dagegen eine Mogelpackung. Sehen aus wie Lebkuchen, sind aber mehr dunkle Ausstechplätzchen. 

Gesamtfazit: Wer Gingerbread will, braucht Melasse. Wer Lebkuchen will halte sich besser an typisch deutsche Rezepte und nicht an solche Backpulverrezepte, wie ich hier eins verwendet habe. Und Rübenkraut ist geil aufs Brot, aber fürs backen muss ich erst noch eine gute Verwendung finden.

Aber noch sind die Plätzchen nicht ausgekühlt, evtl. revidiere ich mein Urteil ja morgen früh.

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