Mittwoch, 30. November 2011

Backpapier-Bratwürste

Mein Backpapierverbrauch der letzten Tage war enorm. Und heute kam noch mehr hinzu.

Denn ich mache heute "Bratwürste", die in Backpapier und Alufolie umwickelt im Ofen gebacken werden. Und zwar aus Seitan. Das Rezept dazu stammt hierher: der Blog Vegan Cooking mit Ente.


Erklärung, für diejenigen, die sich mit veganer Küche noch nicht so auskennen:
Seitan ist nichts anderes als Gluten/ Weizeneiweiss, welches als Fleischersatz verwendet wird. Da kamen wohl ursprünglich Zen-Mönche, die kein Fleisch aßen, per Zufall drauf, dass das geht. Mit Gluten/Seitan kann man im Prinzip alles an Fleischersatz kreieren. Traditionell wird das Seitan gekocht in einem Sud, der Geschmack verleiht. Das ergibt aber oft eine Zähe oder wässerige Konsistenz und ist eher für Hühnchenartiges oder Suppeneinlagen geeignet.

Kommerzielle vegane Würstchen sind meist aus Seitan oder einer Seitan-Tofu-Mischung. Man kann aber auch Aufschnitt aus Seitan herstellen. Die hier verwandte Methode, das Zeug zu würzen und direkt in einer festen Form zu backen, wird auch eher verwendet, um vegane Salami oder ähnliches herzustellen.

Glutenpulver ist übrigens spottbillig und kann bei fast jedem veganen Lebensmittelversand bestellt werden.

Ich hab schon mehrere derartige Rezepte ausprobiert. Etwas Salamiartiges (vom selben Blog glaube ich), fand ich Recht trocken, eine Curry-Aufschnitt-Wurst (auch trocken, aber interessante Sache) und kleine Würstchen (Curry-Kokos, auch trocken).
Vielleicht liegt es an meinem Ofen, die Plätzchen werden auch immer sehr schnell dunkel und die Kuchen backen auch recht schnell.

Daher habe ich heute mal ausprobiert, die Würstchen kürzer zu backen um den Vergleich zu starten.

Auf die genaue Beschreibung verzichte ich, steht ja im Blog von Ente. Einzige Änderung von mir: Senf hatte ich nicht, daher habe ich einen halben TL Senfpulver genommen. Da nicht angegeben war was für Pfeffer und was für Paprikapulver, habe ich eine Mischung aus buntem und weißen Pfeffer und aus scharfen und mildem Paprika genommen. Ach so und liquid smoke habe ich auch nicht.


Erfahrungsbericht:
Etwas eklig ist es schon etwas zu kneten und zu Würsten zu formen, was durchaus Ähnlichkeit zu einer fleischlichen Masse hat. Gerade durch den Öl-Anteil.
Skeptisch war ich, wo der Fleischgeschmack herkommen soll. Nur von Tomatenmark und Sojasauce (beides natürliche "Umami" Geschmacksgeber, also geschmacksverstärkend und herzhaft, an proteinreiche Kost erinnernd).


Resultat:
es funktioniert! Und zu trocken war es nicht.
Geschmack: fand ich zu salzig und sonst etwas zu fad, leicht scharfer Nachgeschmack durch das scharfe Paprika und das Senfpulver, gute Sache.


Ob 30, 40 oder 50 Minuten Backzeit machte kaum einen Unterschied. Bei 50 Minuten bildete sich eine dunkle Krume (s. Foto), was ich nicht so toll finde, da die Würste außen eh bei dieser Methode schon recht hart sind. Am besten gefiel mir die Konsistenz bei 40 Minuten Backzeit.
Die Würstchen sind definitiv geeignet für eine klare Suppe als geschnittene Einlage oder als vorgeschnittene Currywurst.



Und als Snack für unterwegs. Passt perfekt, denn morgen mach ich nen kleinen Roadtrip von Düsseldorf nach Hamburg, und dann gehts weiter nach Flensburg und nach Kopenhagen übers Wochenende.

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